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über.....brücken |
Interkulturelle Begegnung zum Totensonntag |
26. November 2006 |
Zum zweiten Mal konnte Dank der Unterstützung der Stadt Heilbronn und der Sparkassen- Stiftung Heilbronn eine interkulturelle Begegnung zum Totensonntag im Heilbronner Deutschhofkeller veranstaltet werden. Das Treffen mit seinen Beiträgen und Darbietungen vollzog sich der Thematik entsprechend in einer nachdenklichen und intimen Atmosphäre unter dem Aspekt der Offenheit für fremde Traditionen. Die gelungene Entwicklung aller Beiträge, die vorab im Detail nicht bekannt und inszeniert waren, basierte auf dem Vertrauen der Teilnehmenden in die gemeinschaftliche Integration mit der gegenseitigen Akzeptanz. Jutta Klee |
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Konzeption: | Alberto Jerez, Jutta Klee, Marina Wieland | |
Organisation: | Alberto Jerez, Jutta Klee, Marina Wieland | |
Grafik, Fotografien, Layout : | Alberto Jerez, Jutta Klee | |
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Bilder und Texte sind urheberrechtlich geschützt |
im Februar 2007 |
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Gedanken eines Besuchers
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Das Eigene und das Fremde
/ Einführung Dr. Hartmut Neuschwander, Fachkraft für Ethik, hielt eine kurze Einführung. In Form von Gedanken- und Wortspielen hinterfragte er Begriffe nach ihrer philosophischen und religiösen Bedeutung. Zum Sinnbild der Brücke „über die das Eigene das Andere, Fremde erreichen will“ stellt er zum Beispiel eine Überlegung zum Verständnis des Eigenen an: ”Lässt sich eine eigene Identität ohne Abgrenzung zum Fremden finden? Ist so ein offenes Gottesbild haltbar - halten wir es aus?” Das ist wohl auch eine Frage unserer Stärke. Neben dem Aspekt der Offenheit für das Andere und Fremde stellte H. Neuschwander die Frage nach dem Unüberbrückbaren. Dazu bezog er sich auf den deutschen Theologen Friedrich Schleiermacher und seine Vorstellung von Religion, die H. Neuschwander als eine alles durchdringende und zutiefst menschliche deutete. In Übereinstimmung mit dieser ethischen Haltung erklärte sich für ihn menschenverachtendes Verhalten als das Unüberbrückbare. „Was dem Menschen - grundsätzlich allen Menschen - hilft, das sei die Grundlage aller Religionen“ (Schleiermacher). |
Die Toten, die in Frieden
ruhen,
hüten die Gestirne Wenn sich der Zustand der Verrohung, der Gefühllosigkeit und Verrücktheit, der vergängliche Kriege kennzeichnet, verlängert und sich in einen permanenten Zustand wandelt, wenn die Abwesenheit menschlichen Mitgefühls zum Dauerzustand wird, und sich weder durch Zeremonien der Trauer und Wiedergutmachung noch durch die Freude eines Neubeginns, noch durch das Wiederfinden der Schönheit, oder durch einen Waffenstillstand mit den Toten erleichtern oder verringern kann, beginnt diese Krankheit etwas viel Tieferes und Essentielles aufzufressen - etwas von dem die Träume und die Welten abhängen. |
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Trauermusik
/ Trommel Seydou (Sino) Diao, ein Angehöriger der Fulah im Senegal, spielte im Gedenken an einen Verstorbenen die drei Rhythmen auf der Trommel, die eine traditionelle Beerdigung in seinem Dorf begleiten: Die erste kündigt den Todesfall an, die zweite begleitet die Trauernden von ihrem Haus zur Bestattung und die dritte führt trost- und kraftspendend wieder zurück zum Leben. |
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Der Tod als Symbol im Traum
/ Vortrag In
der Bildersprache unserer Träume gibt es unzählige
Motive, die mit der Todessymbolik in Verbindung stehen. Die
Todesmetapher kann recht eindeutig erscheinen oder auch versteckt
inszeniert werden. |
Gesprächsrunde Die Gesprächsrunde mit den Akteuren und den Besuchern befasste sich mit Fragen zu den spezifischen Beiträgen und dem Verhältnis von Tradition und ethischen Kriterien. |
Meditationsobjekt Jutta Klee installierte mit Marina Wieland und Ursula Juretzka eine kleine, neutrale Meditationsstätte. Die weitere Gestaltung ergab sich mit den Besuchern, die dort in eigenem Gedenken Teelichter, Blumen und andere Symbole ablegen konnten. |
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Memoria
/ Installation Diese
Installation ist eine Hommage an all jene Personen, Männer,
Frauen und Kinder, die Opfer des brutalen Krieges wurden, in dem das
Land Kolumbien lebt. Uns unbekannte Gesichter - doch hier sind sie
anwesend. Personen, die sich zu Figuren und Schatten
verflüchtigen - doch hier sind sie da. Und niemals sollen sie
vergessen sein. |
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Opfertuch
/ Objekt Das Opfertuch entstand in Reaktion auf die Tsunami Katastrophe von 2004 mit 200 000 Strichzeichen für die Flutopfer. Mit der Abstraktion entsteht ein immaterieller Bezug und es wird eine Opferzahl dieses Ausmaßes versinnbildlicht, die ebenso in anderen Zusammenhängen zu beklagen ist. |
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